
Giebelfries
Herkunft:
Asien, Afghanistan, Hadda
Material:
Schiefer
Alter:
3.- 4. Jh.n.Chr.
Abmessungen:
Breite: 23 cm
Höhe: 37 cm
Beschreibung:
Das Relief ist in Form einer Kulthalle gestaltet und in drei Abschnitte geteilt. Oben ist Buddha frontal dargestellt, umgeben von zwei Adoranten mit Kopf- und Ohrschmuck, deren Hände in der Verehrungsgeste erhoben sind. Die rechte Hand des Buddhas zeigt die Schutz gewährende Geste, seine linke hält einen Teil des Überwurfs. Er trägt ein ein faltenreiches Ober- und Untergewand.
In der Mitte sitzt der Bodhisattva Maitreya (der zukünftige Buddha) auf einem flachen Thron, dessen Rück- und Seitenwände mit Stoff bespannt sind, im Tusita - Himmel. Maitreya hält die rechte Hand in der Schutz gewährenden Geste erhoben; in der linken befindet sich ein schmalhalsiger Krug. Umgeben ist Maitreya von vier Gestalten, die ihre Hände in der Verehrungsgeste vor der Brust halten.
Unten ist die Legende von der Darbringung der Almosenschalen an Buddha durch die vier Wächter der Himmelrichtungen dargestellt. Da Buddha und Mönche Speisen nicht mit den Händen berühren, sondern in einer Almosenschale empfangen, bringen die Himmelswächter ihm je eine Almosenschale dar, die er Kraft seiner Erläuchtung in eine einzige verwandelt. Die Begebenheit soll sich einige Wochen nach seiner Erleuchtung ereignet haben.
(Dr. Mehr-Ali Newid; Staatliches Museum für Völkerkunde München)
Hadda ist in der Nähe von Jelalabad in der Gandhara-Region gelegen. Der Giebelfries mit den drei Legendenzenen wurde 1973 in Kabul erworben.
Literaturnachweise:
- Ausstellung "Afghanistan - Eine große Vergangenheit und die Zukunft" in Trier 1990
- Ausstellungskatalog "Buddhismus entlang der Seidenstrasse" des Staatlichen Museums für Völkerkunde in München anläßlich der Ausstellungen in Rosenheim 1992 und Iphofen 1993
- Buddhistische Kunst von Fritz Mamier, erschienen im Tauber-Verlag, ISBN 978-3-943462-16-6