Spiegel IV
Herkunft: Afghanistan
Material: Bronze
Alter: 12/13. Jh.
Abmessung: L. 10 cm
Foto: Hans-Joachim Risto
Beschreibung:
Das Fragment ist ein Teil eines gegossenen Bronzespiegels mit reliefierter Rückseite. Sein Form deutet auf chinesischen Einfluß, der über die Seidenstraße nach Vorderasien gelangt war. Schützenden Charakter verleihen ihm die Sphingen und die kufische Randschrift mit Segenswünschen.
Seit dem 7. nachchristlichen Jahrhundert gelangten alle Lebensbereiche des Vorderen Orients - einschließlich der Kunst - zunehmend unter den Einflüß des Islam.
Da die gesamte Islamische Gesellschaft auf der Grundlage des offenbarten Koran und der Überlieferung ruhte, flossen deren direkte oder indirekte Hinweise in sämtliche Ersvcheinungsformen menschlichen Tuns ein.
Aus dem Koran, Sure 9/34-35, geht klar hervor, daß für weltliche Zwecke der Gebrauch edler Metalle verboten war. Da man den kostbaren Glanz nicht missen wollte, verlegte sich die Erfindungsgabe muslimischer Handwerker auf die Verfeinerung von Techniken in der Mtallbearbeitung. Verzinnung ersetzte den Glanz des Silbers, Bronze und Messing wurden zum Wiederschein des verpönten Goldes.
Spiegelfragment wurde 1972 in Kabul erworben
Literaturnachweise:
- MUSEUM Sammlung für Völkerkunde St. Gallen. (Asien - Der vordere Orient)
- Trierer Bibliotheken Nr. 21 Afghanistan- Eine große Vergangenheit.......und die Zukunft? 1990 ähnlich Katalog Nr. 5
- Begutachtung durch die öffentlich bestellte und vereidigte Frau Dr. Dr. Barbara Deppert - Lippitz im Oktober 2012.