Buddhas Leben in 12 Bildern

Buddhas Leben in 12 Bildern

Buddhas Leben in 12 Bildern

Herkunft:

Myanmar, Inle-Lake

 

Material:

Papier

 

Alter:

18./19. Jh. 

lt. Verkäufer

oder älter

 

Abmessungen:

Breite: 70 cm

Höhe: 50 cm

 

Foto: Helgo Wiegmann

 

Beschreibung:

Wenn der Mensch stirbt, strebt seine Seele zu den Ursprüngen zurück, erscheint aber in unabdingbarer Kontinuität wieder in anderen Wesen und ist weiterhin zum Leben verdammtDer Buddhismus ist eine Religion ohne Gott, die aber Götter nicht leugnet. Sie zeigt dem Menschen einen Weg aus den Nöten der Zeit und aus seinen persönlichen Bedrückungen.Es ist ein Weg, den Buddha entdeckt hat und den er selbst zuerst gegangen ist. Für ihn war es der Weg des Erwachens.
Seine Erkenntnis fasste er in folgendes Gleichnis: "Der Mond spiegelt sich auf dem unbewegten Wasser eines Teiches. Aber in Wirklichkeit scheint der Mond hoch am Himmel. Das Licht, das von ihm ausstrahlt, verdankt er der Sonne, die während der Nacht unsichtbar ist. Ebenso spiegelt sich im See des menschlichen Herzens ein Widerschein (Atman) der Weltseele (Brahma). .

 

Literaturnachweise:

  1. Buddhistische Kunst von Fritz Mamier, erschienen im Tauber-Verlag, ISBN 978-3-943462-16-6
  2. Ausstellung 2007 in der Kreissparkasse Limburg.
  3. Ausstellung 2007 im Hotel Schenk von Landsberg in Teupitz; Brandenburg.

Bild I

Königin Maya sah im Traum einen weißen Elefanten, der in ihre Seite eindrang. Aus ihrer Seite entspringt der göttliche Knabe, von Göttern empfangen.

Buddhas Leben (1)

 

Bild II

Königin Maya gebar im Park von Lumbini einen Sohn, während sie in den Zweigen eines Feigenbaumes Halt suchte. Nach der Legende machte der Knabe nach siner Geburt sieben Schritte in die vier Himmelsrichtungen. Unter seinen Füßen erblühten Lotosblumen als Symbol der Reinheit. Aus diesen Zeichen erkannte der Seher Asita, dass der Bodhisattva geboren war. Als er den Knaben betrachtete, entdeckte er auf seinem Körper die 32 Zeichen einer großen Persönlichkeit.

Buddhas Leben (2)

 

Bild III

Indien war damals wie heute ein Land größter sozialer Gegensätze zwischen  märchenhaftem Reichtum und bitterem Elend. Fern von den Leiden und dem Elend der Welt wuchs der Knabe in einer heiteren Atmophäre auf, doch er war keineswegs träge oder gedankenlos. Er lernte lesen, schreiben, musizieren und bewies auch in sportlichen Übungen und im Zweikampf eine große Geschicklichkeit.

Buddhas Leben (3)

 

Bild IV

Mit sechzehn Jahren verliebte er sich in seine Kusine Yashodara, eine Dame aus fürstlichem Geschlecht, heiratete sie und sie schenkte ihm einen Sohn, Rahula. Sein Vater war über diese Verbindung sehr erfreut, denn er hoffte, dass eine Frau und ein Kind seinen Sohn davon abbringen würden, ein Asket werden zu wollen.

Buddhas Leben (4)

 

 

Bild V

Eines Tages befahl Siddharta seinem Wagenlenker Chandaka, ihn in die Stadt zu fahren. Auf dem Weg begegnete er einem achzigjährigen Greis, der unter der Last seiner Gebrechen davon hinkte.
Als Siddharta ein zweites Mal ausfuhr, gewahrte er einen Kranken, der vor Schmerzen laut schrie.
Ein andermal sah er einen Trauerzug und vernahm voll Mitleid das Klagen und Weinen der Angehörigen.
Bei einer vierten Ausfahrt schließlich traf er auf einen Bettelmönch mit zerrissenen Kleidern, der jedoch einen heiteren und gefassten Gesichtsausdruck zeigte.
Schlagartig wird ihm der ganze Jammer, die Erbärmlichkeit und die Nichtigkeit des menschlichen Lebens klar.

Buddhas Leben (5)

 

Bild VI

Das Elend in der Welt hielt ihn nicht länger in seinem Palast und in der Geborgenheit. In der folgenden Nacht entschloss sich Siddharta, den Weg in die Heimatlosigkeit anzutreten.
Nach einem letzten Blick auf seine schlafende Gemahlin und sein Söhnchen bestieg er sein Pferd.

Buddhas Leben (6)

 

 

Bild VII

In Begleitung seines Dieners Chandaka verläßt er in tiefer Nacht den Palast, getragen von seinem treuen Ross Kanthak. Er  verläßt somit Heimat und Familie für immer. Erdgeister stützen die Hufe des Pferdes, Götter neigen sich in frommer Anbetung, umsonst versucht Mara, der Teufel, den entsagenden durch Verheißung der höchsten irdischen Macht zu verlocken.

Buddhas Leben (7)

 

 

Bild VIII

An dem nahe gelegenen Wald außerhalb des Palastgeländes schnitt er sich mit dem Schwert das lange Haar, legte seinen Schmuck ab, vertauschte seine fürstlichen Kleider mit einem Bettlergewand und schickte Chandaka zurück in den Palast, um den Seinen Nachricht über seinen Verbleib zu geben. Dann wandert er nach Süden, um dort Frieden zu finden und sich der Askese zu widmen.

Buddhas Leben (8)

 

 

Bild IX

Er trifft fünf Asketen und übt sich mit ihnen im Hungern und Darben und im entsagungsvollen Leben. Sechs Jahre zieht er mit ihnen herum, bettelnd, hungernd, dürstend und vegetierend. Dann weiß er, dass auch dieses Leben ihm nicht die Antwort gibt auf die großen Fragen nach dem Sinn und Zweck des natürlichen Lebens.
Im Gazellenpark zu Benares predigt Buddha zum erstenmal die vier heiligen Wahrheiten, zum erstenmal wird hier "das Rad der Lehre in Schwung gesetzt", zur Gemeinde der Mönche wird der erste Stein gelegt.

Buddhas Leben (9)

 

 

 

Bild X

Gautama wandert weiter. Eines Abends macht er unter einem Feigenbaum Rast. Während er unter dem Feigenbaum saß wurde ihm die Erleuchtung zuteil, um die er sieben Jahre gerungen hatte.
Buddhas Erleuchtung unter dem Bhodi-Baum war der Beginn eines langen Weges, auf dem er den Menschen eine neue Welt der Wahrheit und des beispielhaften Lebens eröffnete.
Mehr als vier Jahrzehnte durchzieht der Heilige, predigend, bekehrend, Wunder wirkend das Land.

Buddhas Leben (10)

 

Bild XI

Die Legende berichtet, dass Mara, der Böse, der Gott des sinnlichen Begehrens, um seine Macht fürchtete; er kam, um den Buddha zu versuchen und um ihn zu bewegen, sofort ins Nirvana einzugehen um der Welt die erlösende Lehre vorzuenthalten. Er schleudert Regengüsse, Blitze und schickt einen wilden Elefanten gegen ihn. Nichts konnte Buddha beeinträchtigen.
Vierundvierzig Jahre lang währte die Lehrtätigkeit Buddhas. Unablässig wanderte er predigend durch das Land, um den Menschen den Frieden zu bringen. Er lehrt durch das Wort und durch sein Beispiel. Stets wiederholt er, dass er weder ein Gott noch ein göttliches Wesen sei, sondern nur ein "Abgesandter"

Buddhas Leben (11)

 

Bild XII

Oberstes erreichbares und erstrebtes Ziel eines jeden Buddhisten ist das Nirvana, der erstrebte Endzustand unseres Seins. Der ewige Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt wird in anderer  Gestaltungsform durchbrochen und endet in der immerwährenden Seelenruhe.
Im Alter von achtzig Jahren, im Orte Kusinara, fühlt Buddha sein Ende herannahen; unter blühenden Bäumen legt er sich nieder. Himmlische Weisen erklingen, Donner rollt, die Erde erbebt, und unter den Klagen der versammelten Mönche und Gläubigen geht der Erhabene ins große Nirvana ein.

Buddhas Leben (12)

 

alle Fotos: Helgo Wiegmann