Münzen
Münzen des Alexander den Großen (Alexandros III.)
Attische Standard-Tetradrachme im Namen Alexanders des Großen
Vorderseite: Kopf des Heraklēs, auf dem Kopf das Fell eines Löwen tragend.
Rückseite: Thronender Zeus, der in der linken Hand ein Szepter und in der ausgestreckten rechten einen Adler hält. Schrift: AΛEΞANΔPΟΥ
(167-168; 183-184; 24-26 [bei 24 verwittert])
Attische Standard-Tetradrachme für Alexander den Großen
Vorderseite: Kopf des Heraklēs, auf dem Kopf das Fell eines Löwen tragend.
Rückseite: Thronender Zeus, der in der linken Hand ein Szepter und in der ausgestreckten rechten einen Adler hält. Schrift: verschwunden,
(179-180)
Münze des Seleukos I. Nikator
Seleukos Nikator war einer der Generäle Alexanders des Großen und nach seinem Tod einer der führenden Diadochen, der 312 v. Chr. Babylon eroberte und damit das nach ihm benannte Seleukiden-Reich begründete (reg. 312-281 v. Chr.) und nach dem die Seleukiden-Ära benannt ist. Sein Reich erstreckte sich im Osten über den ganzen Iran bis in den afghanischen Raum.
Vorderseite: Pferdekopf
Rückseite: Seleukidischer Anker. Schrift: ΣEΛEYKOY
(350-351)
Münzen des Diodotos I. (ca. 256-245 v. Chr.)
Diodotos (bei Iustinus: Theodotos) war zunächst Satrap der Seleukiden in Baltrien, der sich um 250 v. Chr. selbständig machte und das gräko-baktrische Reich begründete: siehe Marcus Iunianus Iustinus, Historiarum Philippicarum libri XLIV; dort XLI, 4: Eodem tempore etiam Theodotus, mille urbium Bactrianarum praefectus, defecit regemque se appellari iussit, quod exemplum secuti totius Orientis populi a Macedonibus defecere. (Zu dieser Zeit fiel auch Theodotos, der Vorsteher der tausend Städte der Baktrer, ab und ließ sich König nennen; und diesem Beispiel folgten dann die Völker des ganzen Orients und fielen von den Makedonen ab.)
1. Attische Tetradrachme des Diodotos I. für den Seleukidenherrscher Antiochos II. (reg. 261-246 v. Chr.
Vorderseite: Mit Diadem geschmückter Kopf des Diodotos I. nach rechts gewandt
Rückseite: ΒΑΣΙ[ΛΕΩΣ] ANTI[OXOY], nackter Zeus, der nach links schreitet, mit Donnerkeil und einer Aigis im ausgestreckten linken Arm.
(1-3)
2. Attische Standard-Tetradrachme des Diodotos für Antiochos
Vorderseite: Kopf des Diodotos mit Diadem
Rückseite: Nackter Zeus, der mit der rechten Hand einen Donnerkeil schleudert, Aigis am linken ausgestreckten Arm. Schrift: BAΣIΛEΩΣ ANTIOXOY
(185-186)
3. Gedenkmünze des Diodotos I. für Antiochos II. (reg. 261-246 v. Chr.)
Vorderseite: Büste des Königs
Rückseite: Nach links sich bewegender nackter Zeus mit einem Blitzbündel in der rechten Hand und einer Aigis in der linken sowie einem Adler zu seinen Füßen. Schrift: ΒΑΣΙ[ΛΕΩΣ] ANTI[OXOY]
(14)
4. Attische Standardmünze des Diodotos
Vorderseite: Kopf des Zeus nach rechts
Rückseite: Nach rechts laufende Artemis, die eine Fackel trägt. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔIOΔOTOY
(311-312)
5. Diodotos I. : Kupfermünze
Vorderseite: Kopf des Königs mit Diadem.
Rückseite: Laufende Artemis, die in der rechtren Hand eine Fackel hält.
Münzen des Euthydēmos I (c. 225-200 v- Chr.)
Gräko-baktrischer König, etwa 230 oder 223 v. Chr. Nach Polybios (XI, 34, 1) glaubte man, er sei ursprünglich ein Satrap der Sogdiana gewesen, der die Dynastie des Diodotos von Baktrien stürzte und dann König wurde. Strabōn (XI, 11, 1) bringt allerdings seine Thronbesteigung mit internen Auseinandersetzungen der Seleukiden 223/221 v. Chr. in Verbindung. Euthydēmos stammte wohl aus Magnesia (wobei nicht klar ist, welcher dieser Orte gemeint ist), und war der Sohn des griechischen Generals Apollodotos (geb. ca. 295 v. Chr.), der möglicherweise des Sohn des Sophytēs war. Durch seine Heirat mit einer Schwester von Diodotos II. (geb. ca. 250 v. Chr.) war er nach Strabōn und Polybios der Vater von Dēmētrios I., aber er könnte auch andere königliche Nachkommen wie Antimachos I., Apollodotos I. und Pantaleōn gehabt haben.
Über seine Herrschaft bis zum Jahre 208 v. Chr. ist wenig bekannt. In diesem Jahr wurde er vom Seleukidenherrscher Antiochos III. dem Großen, angegriffen, dem er vergeblich an den Ufern des Flusses Areios Widerstand zu leisten versuchte (Schlacht am Areios, dem modernen Harirud), obwohl er über 10.000 Reiter verfügte. Dann leistete er drei Jahre lang erfolgreich Widerstand bei der Belagerung seiner befestigten Stadt Baktra, Schließlich entschloß sich Antiochos, ihn als neuen Herrscher anzuerkennen.
1. Silber-Tetradrachme des Euthydēmos I. Attische Standard-Münze 'B'.
Vorderseite: Mit Diadem geschmückter Kopf nach rechts
Rückseite: Nackter Heraklēs, der auf einem Felsen sitzt und seine Keule auf einem Steinhaufen vor ihm stützt; Griechische Legende: BAΣIΛEΩΣ EYΘYΔHMOY; Monogram oben rechts.
2. 169-170: Attische Standard-Drachme des Euthydēmos I.
Vorderseite (169): Mit Diadem geschmückter junger König nach rechts
Rückseite (170): Nackter Heraklēs, der auf einem Felsen sitzt und seine Keule auf einem Steinhaufen vor ihm stützt; Griechische Legende: BAΣIΛEΩΣ EYΘYΔHMOY; Monogram oben rechts
Münzen des Dēmētrios
Polybios XI, 34 schildert die Verhandlungen zwischen dem seleukidischen Gesandten Teleas und Euthydēmos und geht dann auf dessen Sohn Dēmētrios ein: „Teleas reiste noch öfters zwischen beiden hin und her. Schließlich entsandte Euthydēmos seinen Sohn Dēmētrios zur Ratifizierung des Abkommens. Der König [Antiochos III.] nahm den jungen Prinzen freundlich auf, fand ihn nach seiner Erscheinung und seiner ebenso gewinnenden wie vornehmen Art des königlichen Ranges würdig und versprach, erstens, hm eine seiner Töchter zur Frau zu geben, zweitens gab er seine Zustimmung dazu, daß sein Vater den Königstitel führte.“
Eine griechische Weiheinschrift aus Stein, die in Kulyāb, hundert Kilometer nördöstlich von Ai Ḫanūm entdeckt wurde, berichtet auch von den Siegen des Prinzen Dēmētrios während der Herrschaft seines Vaters:
„Hēliodotos weihte diesen wohlriechenden Altar (…), auf daß der größte aller Könige Euthydēmos wie auch sein Sohn, der glorreiche, siegreiche und bemerkenswerte Dēmētrios, vor allen Qualen bewahrt werden sollen, mit der Hilfe der Tychē mit den göttlichen Gedanken“ (siehe George Rougemont, „Nouvelles inscriptions grecques de l’Asie Centrale“; in Afghanistan, ancien carrefour entre l’est et l’ouest : actes du colloque international au Musée archéologique Henri-Prades-Lattes du 5 au 7 mai 2003 / organisé par Christian Landes & Osmund Bopearachchi ; édité par Osmund Bopearachchi & Marie-Françoise Boussac. – Turnhout : Brepols, 2005, p. 133.
Auf den Indienfeldzug des Dēmētrios geht Strabōn (XI, 11, 1) nur am Rande ein.
1. Attische Tetradrachme des Dēmētrios
Vorderseite: König mit Diadem und Elefantenskalp
Rückseite: Nackter Hēraklēs, der sich selbst mit der rechten Hand krönt und in der linken Keule und Löwenfell trägt; Schrift; ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔHMHTPIOY
(138-139)
2-6. Attische Standard-Tetradrachme von Dēmētrios I.
Vorderseite (146): ?
Rückseite (147): Nackter Heraklēs frontal, der sich selbst mit seiner rechten Hand krönt und Keule und Löwenfell in seiner linken hält; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔHMHTPIOY
3. Attische Standard-Tetradrachme von Dēmētrios I.
Vorderseite (148): Büste des Königs mit Elefantenskalp
Rückseite (149): Nackter Heraklēs frontal, der sich selbst mit seiner rechten Hand krönt und Keule und Löwenfell in seiner rechten hält; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔHMHTPIOY
(146-156)
Münzen des Euthydēmos II.
Indo-griech. Herrscher (um 180 v. Chr.)
1. Attische Srandard-Tetradrachme von Euthydēmos II.
Vorderseite: Büste des Königs mit Diadem nach rechts gewandt.
Rückseite: Stehender nackter Heraklēs in Frontalansicht, hält in der linken Hand eine Keule und ein Löwenfell; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ EYΘYΔHMOY
(110-111)
2. Attische Standard-Tetradrachme von Euthydēmos II.
Vorderseite: Bekränzter Kopf des Apollon
Rückseite: Dreifuß. Schrift: BAΣΙΛΕΩΣ EYΘYΔHMOY
(187-188)
3. Münze des Euthydēmos II.
Vorderseite: Büste
Rückseite: Galoppierendes Pferd. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ EYΘYΔHMOY
Münzen des Agathoklēs
Indo-griech. König (um 180 v. Chr.)
1 Attische Standard-Tetradrachme des Agathoklēs
Vorderseite: Büste des Königs mit Diadem
Rückseite: Stehender Zeus in Frontalansicht, der in seiner linken Hand ein langes Szepter und in seiner rechten Hekatē hält; Schrift: BAΣIΛEΩΣ AΓAΘOKΛEOYΣ ΔIKAIOY
(173-174)
2. Attische Standard-Drachme des Agathoklēs
Vorderseite: Büste des Königs mit Diadem
Rückseite: Stehender Zeus in Vorderansicht, der in der linken Hand ein langes Szepter und in der rechten [vermutlich Hekatē] hält. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ [AΓAΘ]OΚΛE[OY] ΔΙΚAIOY
(29-30)
3. Attische Standard-Drachme des Agathoklēs
Vorderseite: Büste des Weingottes Dionysos
Rückseite: Nach rechts stehender Panther, der mit seiner erhobenen Pranke nach einem Weinstock greift. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ AΓAΘOKΛEOYΣ
(251-252)
Münzen des Antimachos II.
Antimachos II. war ein indo-griechischer König um 170 v. Chr., Sohn von Antimachos I. Es existiert eine Steuerquittung, in der er zusammen mit seinem Vater und einem gewissen Eumenēs genannt wird (siehe dazu J[ohn] R[owlard] Rea / R[obert] C[holerton] Senior / A{drian] S[wayne] Hollis, „A Tax Receipt from Hellenistic Bactria“, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 104 (1994) 261–280.
"Während der Herrschaft von Antimachos Theos und Eumenēs und Antimachos... im vierten Jahr, im Monat Olōus, in Asangornna, war der Wächter des Gesetzes … Der Steuereintreiber Mēnodotos, in Anwesenheit von... der ebenfall von Dēmōnax, dem früheren ... ausgesandt wurde, und von Simos, der … war, im Auftrag des Diodōros, Steuerprüfer der Einnahmen, anerkennt die Quittung von ... dem Sohn des Dataēs von den Priestern... fällig in Bezug auf den Kauf". A tax receipt from Hellenistic Bactria.
1. Indische Standard-Drachme von Antimachos II.
Vorderseite: Nach links stehende geflügelte Nikē, die der rechten einen Palmzweig und in der linken ein Haarband hält. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ NIKHΦOPOY ANTIMAXOY
Rückseite: König auf einem nach rechts galoppierenden Pferd. Schrift: Maharajasa jayadharasa Amtimakasa
(37-38)
2. Indische Standard-Drachme von Antimachos II.
Vorderseite: Nach links stehende geflügelte Nikē, die der rechten einen Palmzweig und in der linken ein Haarband hält. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ NIKHΦOPOY ANTIMAXOY
Rückseite: König auf einem nach rechts galoppierenden Pferd. Schrift: Maharajasa jayadharasa Amtimakasa
(41-42)
3. Indische Standard-Drachme von Antimachos II.
Vorderseite: Nach links stehende geflügelte Nikē, die der rechten einen Palmzweig und in der linken ein Haarband hält. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ NIKHΦOPOY ANTIMAXOY
Rückseite: König auf einem nach rechts galoppierenden Pferd. Schrift: Maharajasa jayadharasa Amtimakasa
(56-57)
4. Münze des Antimachos II.
Vorderseite: Nikē, die in der rechten Hand einen Palmenzweig und in der linken einen Kranz hält. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ NΙΚΗΦOPOY ANTIMAXOY
Rückseite: Der König auf einem Pferd sitzend, das sich nach rechts bewegt. Schrift: Maharajasa jayadharasa Aṃtimakasa
(112-113)
5. Münze des Antimachos II.
Vorderseite Nikē, die in der rechten Hand einen Palmenzweig und in der linken einen Kranz hält. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ NΙΚΗΦOPOY ANTIMAXOY
Rückseite: Der König auf einem Pferd sitzend, das sich nach rechts bewegt. Schrift: Maharajasa jayadharasa Aṃtimakasa
(126-127)
Münzen von Apollodotos I.
Indo-griechischer König, der etwa 175-160 v. Chr. in Taxila herrschte.
1. Viereckige indische Standard-Drachme von Apollodotos I.
Vorderseite: Nach rechts gehender Elefant; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ AΠOΛΛOΔOTOY ΣΩΤΗΡΟΣ.
Rückseite: Nach rechts gehendes Buckelrind: Schrift: Maharajasa Apaladatasa tratarasa
(52-53)
2. Viereckige indische Standard-Drachme von Apollodotos I.
Vorderseite: Nach rechts gehender Elefant; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ AΠOΛΛOΔOTOY ΣΩΤΗΡΟΣ.
Rückseite: Nach rechts gehendes Buckelrind: Schrift: Maharajasa Apaladatasa tratarasa
(60-61)
3. Viereckige indische Standard-Drachme von Apollodotos I.
Vorderseite: Nach rechts gehender Elefant; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ AΠOΛΛOΔOTOY ΣΩΤΗΡΟΣ.
Rückseite: Nach rechts gehendes Buckelrind: Schrift: Maharajasa Apaladatasa tratarasa
(70-71)
4. Indische Standard-Drachme von Apollodotos I.
Vorderseite: Nach rechts gehender Elefant; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ AΠOΛΛOΔOTOY ΣΩΤΗΡΟΣ.
Rückseite: Nach rechts gehendes Buckelrind: Schrift: Maharajasa Apaladatasa tratarasa
(74-75)
5. Viereckige indische Standard-Drachme von Apollodotos I.
Vorderseite: Nach rechts gehender Elefant; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ AΠOΛΛOΔOTOY ΣΩΤΗΡΟΣ.
Rückseite: Nach rechts gehendes Buckelrind: Schrift: Maharajasa Apaladatasa tratarasa
(80-81)
6. Münze des Apollodotos I.
Vorderseite (244): Elefant mit einem Gürtel versehen, der sich nach rechts bewegt. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ AΠOΛΛOΔΩTOY ΣΩΤΗΡΟΣ.
Rückseite (245): Zebubulle. Schrift: Maharajasa Apaladatasa tradarasa
(244-245, 93-94, 118-119)
Münzen des Eukratidēs I.
Eukratidēs I. war ein gräko-baktrischer König, der von etwa 171 bis 145 v. Chr. regierte. Er beseitigte in Baktrien die regierende Dynastie des Euthydēmos I. und gründete eine eigene Dynastie. Es gelang ihm, zeitweise im Krieg gegen Dēmētrios Teile des Industales zu erobern. Quelle ist wiederum Iustin XL, 6:
Eodem ferme tempore, sicut in Parthis Mithridates, ita in Bactris Eucratides, magni uterque viri, regna ineunt. Sed Parthorum fortuna felicior ad summum hoc duce imperii fastigium eos perduxit. Bactriani autem per varia bella iactati non regnum tantum, verum etiam libertatem amiserunt, siquidem Sogdianorum et Arachotorum et Drancarum et Areorum Indorumque bellis fatigati ad postremum ab Invalidioribus Parthis velut exsangues oppressi sunt. Multa tamen Eucratides bella magna virtute gessit, quibus adtritus cum obsidionem Demetrii, regis Indorum, pateretur, cum CCC militibus LX milia hostium adsiduis eruptionibus vicit. Quinto itaque mense liberatus Indiam in potestatem redegit. (Ungefähr zur gleichen Zeit wie bei den Parthern Mithridatēs kommt in Baktrien Eukratridēs zur Regierung – beide bedeutende Männer. Aber das Glück, das den Parthern mehr gewogen war, brachte sie unter diesem Herrscher auf den Gipfel ihrer Macht. Die Baktrer dagegen, in mancherlei Kriegen hin- und hergeworfen, verloren nicht allein ihre Herrschaft, sondern auch die Freiheit, denn sie erschöpften sich in Kriegen mit den Sogden und Arachosiern, mit Drangianern, Areier und Indern und wurden zuletzt, gleichsam ausgeblutet, von den an sich schwächeren Parthern überwältigt. Immerhin bestand Eukratidēs viele Kämpfe mit großer Bravour und, obwohl dadurch entkräftet, gelang es ihm doch, bei einer Belagerung durch den Inderkönig Dēmētrios die sechzigtausend Mann des Gegnersit nur dreihundert Soldaten durch unablässige Ausfälle zu besiegen. Und so wurde er im fünften Monat von der Belagerung befreit und brachte Indien unter seine Botmäßigkeit.)
Eukratidēs wurde von einem seiner Söhne ermordet (Vnde cum se reciperet, a filio, quem socium regni fecerat, in itinere interficitur, qui non dissimulato parricidio, velut hostem, non patrem interfecisset, et per sanguinem eius currum egit et corpus abici insepultum iussit).
1. Attische Standard-Tetradrache von Eukratidēs I.
Vorderseite: Kopf des Königs nach rechts.
Rückseite: Auf Pferden nach rechts reitende Dioskuren; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ EYKRATIΔOY
(6-7)
2. Münze des Eukratidēs
Vorderseite: Büste des Königs mit Diadem nach rechts.
Rückseite: Hüte der Dioskuren und zwei Palmzweige; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ EYKPATIΔOY
(140-141)
3-6: Attische Standarddrachme von Eukratidēs
Vorderseite: Büste des Königs mit Diadem nach rechts
Rückseite: Hüte der Dioskuren und zwei Palmzweige; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ EYKPATIΔOY
(159-166):
7-8: Attische Standard-Drachme des Eukratidēs
Vorderseite: Behelmter Kopf des Königs nach rechts
Rückseite: Auf Pferdem sitzende Dioskuren, die Plamzweige und Speere in ihren Händen halten. Schrift: BAΣIΛEΩΣ MEΓAΛOY EYKPATIΔOY
(175-178)
9. Eukratidēs
Vorderseite: Behelmter Kopf des Königs nach rechts. Schrift: … EYKPATIΔOY
Rückseite (198): ?
(197-198; 144-145: ?; 293-294)
Münzen des Menandros
Menandros I. (zwischen 160 bis 140/130 v. Chr.) soll nach dem vielleicht im 1. Jh. v. Chr. verfaßten und in Pāli überlieferten buddhistischen Text Milindapañha („Fragen des Menandros“) Anhänger des Buddhismus geworden sein, was möglicherweise durch den Bericht von Plutarch (ca. 46-120/125 n. Chr.) über den Streit über die Reliquien dieses Königs (Ἠθικὰ, Kap. 52, 821 D-E) gestützt wird, der an den Streit über die Reliquien des historischen Buddha erinnert, doch ist davon auf seinen Münzprägungen, wo Pallas Athēne abgebildet ist, nichts zu verspüren. So schreibt Strabōn (64/63 v. Chr.-24 n. Chr.) in seiner Γεωγραφικά (11, 11, 1): „Die Griechen, die in Baktrien rebeliert hatten, wurden wegen der Fruchtbarkeit des Landes so stark, dass sie Herren, nicht nur von Ariana, sondern auch von Indien wurden, wie Apollodoros von Artemita sagt: und mehr Stämme wurden von ihnen erobert als von Alexander, aber besonders von Menandros (falls er in der Tat den Hypanis gegen Osten überquerte und bis nach Imaüs gelang); einige wurden von ihm persönlich erobert, andere von Demetrius, dem Sohn des Euthydemos, dem König der Baktrer. Sie eroberten nicht nur Patalena (Region des Indusdeltas), sondern auch den Rest der Küste, die als das Reich von Saraostos und Sigerdis genannt wird. In Kürze, Apollodoros sagt, dass Baktrien der Schmuck der Ariana im ganzen ist; und mehr als das, sie erweiterten ihr Reich bis zu den Seres und den Phryni.“
1. Münze des Menandros:
Vorderseite: Büste des Königs Menandros mit Diadem; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ ΜΕΝAΝΔΡΟΥ
Rückseite: Athēna Alkidēmos trägt in der linken Hand eine Aigis (Schild) und schleudert mit der rechten Hand einen Donnerkeil. Schrift: Maharajasa tratarasa Menamdrasa
(18-17)
2-6: Münzen des Menandros:
Vorderseite: Büste des Königs Menandros mit Diadem; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ ΜΕΝAΝΔΡΟΥ
Rückseite: Athēna Alkidēmos trägt in der linken Hand eine Aigis (Schild) und schleudert mit der rechten Hand einen Donnerkeil. Schrift: Maharajasa tratarasa Menamdrasa
7ff. Münze des Menandros
Vorderseite: Büste des Königs Menandros mit Diadem; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ ΜΕΝAΝΔΡΟΥ
Rückseite: Athēna Alkidēmos trägt in der linken Hand eine Aigis (Schild) und schleudert mit der rechten Hand einen Donnerkeil. Schrift: Maharajasa tratarasa Menamdrasa
(35-36, 39-40, 54, 62-63, 72-73, 76-77, 78-79, 82-85, 90-91, 95-97, 107-108, 114-115, 120-121)
8. Viereckige indische Standardmünze des Menandros
Vorderseite: Nach rechts gewandter Elefantenkopf. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩTHROΣ MENANΔPOY
Rückseite: Keule. Schrift: Maharajasa tratarasa Menandrasa
(252-254
9. Viereckmünze des Menandros
Vorderseite: Büste der behelmten Athēna. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩTHROΣ MENANΔPOY.
Rückseite: Nach links gehende geflügelte Nikē. Schrift: Maharajasa tratarasa Menamdrasa
(305-306)
Münze des Lysias
Lysias war ein indo-griech. König, ca. 130-120 v. Chr.
1. Münze des Lysias
Vorderseite: Büste des Königs Lysias mit Helm. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ANΙΚΗTOY ΛYΣIOY
Rückseite: Nackter Heraklēs, der sich selbst mit der rechten Hand krönt und in der linken palmzweige, Keule und Löwenfell trägt. Schrift: Maharajasa apadihatasa Lisikasa
(101-102)
2. Vorderseite einer Drachme von Lysias, nach links gewandt. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ANIKHTOY LYΣIOY
(55)
3. Viereckige indische Standarddrachme des Lysias
Voderseite: Büste des Königs mit Diadem; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ANIKHTOY LYΣIOY
Rückseite: König reitet auf Pferd nach rechts; Schrift: Maharajasa apadihatasa Lisikasa
(124-125)
(55)
Münze des Zōilos
Indo-griech. König, ca, 130-120 v. Chr.
Münze des Zōilos
Vorderseite: Büste des Königs Zōilos mit Diadem. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔΙΚAIOY [ΖΩIΛOY]
Rückseite: Stehender Heraklēs, mit Efeu bekränzt; in der rechten Hand hält er einen Kranz und in der linken eine Keule und ein Löwenfell. Schrift: Maharajasa dhramikasa jhoilasa
(128-129)
Münze des Philoxenos
Komm.: Indo-griechischer König, ca. 125-110 oder 100-95 v. Chr.
Viereckige indische Standard-Tetradrachme des Philoxenos
Vorderseite: Büste des Königs mit Diadem nach rechts; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ANΙΚΗTOY ΦIΛOΞENOY
Rückseite: Behelmter König sitzt auf einem nach rechts galoppierendem Pferd. Schrift: Maharajasa apaditahasa Philasinasa
(64-65; 86-87: ?)
Münzen des Antialkidas
Antialkidas war ein indo-griechischer König, den man zwischen 115 und 95 v. Chr. ansetzt. Bemerkenswert ist die Inschrift auf der sogenannten Heliodoros-Säule, die eine Gesandtschaft des Herrschers unter der Leitung eines gewissen Hēliodoros an den Śuṅga-Herrscher Bhagabhadra.
Devadevasa Va[sude]vasa Garudadhvajo ayam
karito i[a] Heliodorena bhaga
vatena Diyasa putrena Takhasilakena
Yonadatena agatena maharajasa
Amtalikitasa upa[m]ta samkasam-rano
Kasiput[r]asa [Bh]agabhadrasa tratarasa
vasena [chatu]dasena rajena vadhamanasa
The first inscription of the Heliodorus pillar that was made by Heliodorus 110 BCE.
This Garuda-standard of Vāsudeva, the God of Gods
was erected here by the devotee Heliodoros,
the son of Dion, a man of Taxila,
sent by the Great Yona King
Antialkidas, as ambassador to
King Kasiputra Bhagabhadra, the Savior
son of the princess from Varanasi, in the fourteenth year of his reign.
1. Indische Standard-Drachme des Antialkidas
Vorderseite: Kopf des Königs nach rechts; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ NIKH[ΦOPOY ANTIALKIΔOY]
Rückseite: Thronender Zeus, der in seiner ausgestreckten rechten Hand Nikē, in der linken ein Szepter hält.
(4-5)
2. Vorderseite einer Münze des Antialkidas: Büste des Königs mit Helm nach rechts gewandt. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ NΙΚΗΦOPOY ANTIALKIΔOY
(92)
3. Vorderseite einer viereckigen Drachme von Antialkidas. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ NΙΚΗΦOPOY [ANTIALKIΔOY]
(98) (130-131)
Münze des Amyntas
Indo-griechischer König, der zwischen 95-90 oder 80-65 v. Chr. regierte
Indische Standard-Drachme des Amyntas
Vorderseite Diademgekrönter König nach rechts. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ NIKATOΡΟΣ [AMYNTOY]
Rückseite: Thronender Zeus, halb nach links gewandt, der ein Szepter und einen Palmzweig in der linken Hand und an der ausgestreckten rechten Athēna hält, die Speer und Schild hält; Schrift: Maharajasa jayadharasa Amitasa
(49-50)
Münzen von Hermaios (und Kalliopē)
Hermaios regierte zusammen mit Kalliopē anscheinend in der Region des .Hindukuš, ca. 90-70 v. Chr.
1. Indische Standard-Drachme von Hermaios und Kalliopē
Vorderseite: Mit Diademen versehene gemeinsame Büste von Hermaios und Kalliopē nach rechts; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ EPMAIOY KAI KAΛΛIOΠHΣ
Rückseite: Behelmter König auf einem Pferd sitzend, nach rechts; Schrift: Maharajasa tratarasa Heramayasa Kalipaya
(8-9)
2. Indische Standard-Drachme des Hermaios
Vorderseite: Mit Diademen versehene Büste des Hermaios nach rechts; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ [EPMAIOY]
Rückseite: Thronender Zeus nach rechts, der in der linken Hand ein Szepter hält und dessen rechte ausgestreckt ist; Schrift: Maharajasa tratarasa Heramayasa
(10-11)
3. Indische Standard-Drachme des Hermaios
Vorderseite: Mit Diademen versehene Büste von Hermaios nach rechts; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ [EPMAIOY]
Rückseite: Thronender Zeus nach rechts, der in der linken Hand ein Szepter hält und dessen rechte ausgestreckt ist; Schrift: Maharajasa tratarasa Heramayasa
(14-15)
4-5. Indische Standard-Drachme des Hermaios
Vorderseite: Mit Diademen versehene Büste von Hermaios nach rechts; Schrift: [ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ EP[MAIOY]
Rückseite: Thronender Zeus nach rechts, der in der linken Hand ein Szepter hält und dessen rechte ausgestreckt ist; Schrift: Maharajasa tratarasa Heramayasa
(27-28, 31-32)
Münzen von Apollodotos II.
Apollodotos II. war ein indo-griechischer König, der zwischen 80 und 65 v. Chr. hauptsächlich im Pañjāb herrschte.
1. Indische Standard-Drachme von Apollodotos II.
Vorderseite: Büste des Königs mit Diadem nach rechts; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ KAI ΦIΛOΠATOPOΣ AΠOΛΛOΔOTOY
Rückseite: Athēna Alkidēmos trägt in der linken Hand eine Aigis (Schild) und schleudert mit der rechten Hand einen Donnerkeil. Schrift: Maharajasa tratarasa Apaladatasa
(45-46)
2. Indische Standard-Drachme von Apollodotos II.
Vorderseite: Büste des Königs mit Diadem nach rechts; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ KAI ΦIΛOΠATOPOΣ AΠOΛΛOΔOTOY
Rückseite: Athēna Alkidēmos trägt in der linken Hand eine Aigis (Schild) und schleudert mit der rechten Hand einen Donnerkeil. Schrift: Maharajasa tratarasa Apaladatasa
(103-104, 105-106).
3. Indische Standard-Drachme von Apollodotos II.
Vorderseite: Büste des Königs mit Diadem nach rechts; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ KAI ΦIΛOΠATOPOΣ AΠOΛΛOΔOTOY
Rückseite: Athēna Alkidēmos trägt in der linken Hand eine Aigis (Schild) und schleudert mit der rechten Hand einen Donnerkeil. Schrift: Maharajasa tratarasa Apaladatasa
(116-117)
297-298: Indische Viereckmünze des Apollodotos II.
Vorderseite (297): Stehender Apollon in Frontalansicht, der in der rechten Hand einen Pfeil und in der linken einen Bogen hält. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ AΠOΛΛOΔΩTOY ΣΩTHROΣ
Rückseite (298): Dreifuß. Schrift: Maharajasa Apaladatasa tradarasa
(297-298, 299-304)
Indo-skythische Herrscher
Etwa seit 141 v. Chr. brachen zunächst in Baktrien skythische Völker ein, darunter die Saken, die sich dann kontinuierlich weiter nach Süden bewegten und auch Münzen in Anlehnung an die der Griechen prägten.
1. Indo-skythischer Herrscher
Vorderseite: König mit Diadem auf einem nach rechts galoppierenden Pferd. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΒΑΣΙΛΕΩN …
Rückseite: Figur nicht identifizierbar; Schrift: Maharaja ...
(66-67)
2. Mauēs
Mauēs war ein Sakenfürst, der sich um 90/85 v. Chr. Taxilas bemächtigte. Siehe dazu: François Widemann, „Maues King of Taxila: An Indo-Greek Kingdom with a Saka King“; in: East and West 53 (2003), 95-125.
Viereckige indische Standardmünze des Mauēs
Vorderseite: Pferd mit Reiter nach rechts. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ MAYOY
Rückseite: Heraklēs, der sich selbst mit der rechten Hand krönt und in der linken Keule und Löwenfell trägt. Schrift: Maharajasa Moasa
(313-314; 267-268?)
3. Azēs I.
Der Saken-König Azēs I. regierte ca. 57-35 v. Chr. und ist Begründer der nach ihm benannten Ära (Beginn: 57 v. Chr.), die heute in Indien als Vikrama-Ära bekannt ist.
Indische Standard-Drachme von Azēs I.
Vorderseite: König mit Diadem in Rüstung auf einem nach rechts schreitenden Pferd, in der linken Hand einen Speer haltend; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΒΑΣΙΛΕΩN MEΓAΛOY AZOY
Rückseite: Unidentifizierte Göttin, nach links gewandt, die einen Palmzweig in der linken Hand und eine Lampe in der ausgestreckten rechten Hand hält; Schrift: Maharajatajarajasa mahatasa Ayasa
(99-100)
4. Azēs II.
Indo-skythischer Herrscher, der vielleicht zwischen 35 und 12 v. Chr. regierte.
Indische Standard-Drachme von Azēs II.
Vorderseite: Waffentragender König auf Pferd nach rechts gewandt, der eine Peitsche in seiner rechten Hand hält; Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΒΑΣΙΛΕΩN MEΓAΛOY AZOY
Rückseite: Stehender Zeus mit Szepter in der linken Hand und einer geflügelten Nikē in der ausgestreckten rechten Hand; Schrift: Maharajasa rajitirajasa maharasa Ayasa
(12-13)
Münzen der Kuṣāṇas
Obole des Heraios (um 30 n- Chr.)
Vorderseite (134): Bärtiger König mit Diadem
Rückseite (135): Sogenannter „Soldat“
(134-135)
374-375: Tetradrachme des Kuṣāṇa-Königs Vima Kadphises (2. Jh. n. Chr.)
Vorderseite: König in Reiterstiefeln, frontal, der links an einem Feueraltar opfert, mit Keule, tamgha und einem Dreizack, der einen Axtschaft hat. Griechische Legende: BACIΛEYC BACIΛEWN CWTHP MEΓAC OOHMO KAΔΦICHC.
Rückseite: Śiva frontal, der einen Dreizack und ein Antilopenfell hält, dahinter ein Nandin-Bulle. Kharoṣṭhī-Legende: maharajasa rajadirajasa sarvaloga isvarasa mahisvarasa Vima Kathphishasa tratara
(374-375; 376-377: dito (ohne Kharoṣṭhī-Legende; 378-385: dito)
406-407: Münze des Vima Taktō
Erst aus der 1993 gefundenen Inschrift von Rabatak geht hervor, daß mit CWTHP MEΓAC Vima Taktō gemeint ist, weil sich in ihr die Genealogie des Kuṣāṇa-Königs Kaniṣka findet: „... König Kujula Kadphises, (sein) Urgroßvater, und [...] König Vima Taktu, (sein) Großvater, und [...] König Vima Kadphises, (sein) Vater, und auch [...] er selbst, König Kaniṣka ...“ Nach dem Hòu Hànshū, den „Späteren Hàn-Annalen“, soll Kujula Kadphises (hier: Qiūjiù Què 丘就卻) mehr als 80 Jahre alt geworden sein, dem sein Sohn Yán Gāozhēn 閻高珍 (Vima Taktō) auf den Thron folgte.
Vorderseite: Nachgeahmte Büste des Hēlioklēs für den Kuṣāṇa-König Vima Taktō (Anfang 2. Jh. n. Chr.) , mit einem griechischen königlichen Stirnband und und einem Strahlenkranz, ein Szepter haltend; dahinter ein Monogramm.
Rückseite: Auf einem Pferd sitzender König mit griechischem königlichem Stirnband, der ein Szepter hält. Monogramm. Schrift: verderbtes Griechisch: BACIΛEWC BACIΛEWN CWTHP MEΓAC, “König der Könige, Großer Retter”.
(406-407)
Goldmünze des Kuṣāṇa-Königs Vāsiṣka
Vorderseite: Mit Diadem bekrönter Herrscher nach links, der eine Dreizack-Stamdarte hält und vor einem Altar opfert. Baktrische Legende [ergänzt]: þAONANOþAO B ... A ZηþKO KOþANO
Rückseite: Ardochšo, die Göttin der Fülle, in Frontalansicht thronend, mit Diadem und Hörnerkrone. Baktrische Legende: APΔOXþO
(441-442)
Münzen der Parther und Sāsāniden
449-450: Partherkönig Artabanos III. (reg. 10-38 n. Chr., ermordet 40 n. Chr.)
Vorderseite (449): Büste des Königs nach links
Rückseite (450): Nach links gewandter sitzender bartloser Bogenschütze, der in seiner linken einen gespannten Bogen hält. Schrift: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΒΑΣΙΛΕΩN EYEPΓETOY APΣAKOY ΔIKAIOY EΠIΦANOYΣ ΦIΛEΛΛHNOΣ
Partherkönig Gotarzēs I. (reg. Ca 95-90 v. Chr.)
Vorderseite: Büste des Königs nach limks
Rückseite: Nach links gewandter sitzender bartloser Bogenschütze, der in seiner linken einen gespannten Bogen hält. Schrift: ΒΑΣΙΛΣΩΣ ΜΣΓΑΛΟΥ ΑΡΣΑΚΟΥ ΘEΟΠΑΤΟΡΟΣ ΝΙΚΑΤΟΡΟΣ
(451-452; 453-454, 455-456)
Münze des Partherkönigs Pakoros II. (reg. ca. 78-105)
Vorderseite. Büste des bartlosen Königs
Rückseite: Bogenschütze, der nach rechts gewendet auf einem Thron sitzt und einen Bogen hält. Unter dem Bogen ein Monogramm. Schrift: ΒΑΣΙΛ[ΕΩΣ] ΒΑΣΙΛΕΩ[Ν] / [ΑΡΣΑΚΟΥ] ΠΑΚΟ[ΡΟΥ] / ΔΙΚΑΙΟΥ / ΕΠΙΦΑΝΟΥ[Σ ΦΙΛΕΛΛΗΝΟΣ]
(457-458)
Silbermünze des Sāsānidenkönigs Xusrau II. (reg. 588 und 591-628)
Vorderseite: Büste des Königs nach rechts gewandt
Rückseite: Feueraltar
(471-472)
Münzen der Hephthaliten
Hephthaliten (Weiße Hunnen): Khingila (5. Jh.)
Vorderseite: Büste des Königs nach rechts, Tamgha links
Rückseite: Spuren eines Feueraltars
(518-519)
Hephthaliten (5.-6. Jh.)
Vorderseite: Büste des Napki malka-Typus. Kursive griech. Schrift: SRIO ŠAHO
Rückseite: Spuren eines Feueraltars.
(520-521)
157-158: Attische Standard-Tetradrachme: Imitationen athenischer „Eulen“
Vorderseite (157): Kopf der Athēna nach rechts gewandt
Rückseite (158): Stehende Eule nach rechts in Frontalansicht mit geschlossenen Flügeln; Schrift: AΘH
240-241: Lokale Kupfermünze
Vorderseite (240): Elefant, der nach rechts geht.
Rückseite (241): Mähnenloser Löwe nach links
Erstellt durch Dr. Golzio, ehemaliges Mitglied im Kuratorium der Mamier-Kulturstiftung
Dr. Karl-Heinz Golzio, Jahrgang 1947, studierte Indologie und Religionswissenschaft. Er forscht und lehrt an der Universität Köln.