Siegelstein 14

Siegelstein

Siegelstein 14

Herkunft:

Afghanistan, Kabul

 

Material:

Chalcedon

 

Alter:

Archämenidisch, 5. /4. Jh. v. Chr.

 

 

   Foto: Fritz Mamier

 

Beschreibung:

 

Ovales Siegel, Chalcedon, leicht gewölbte Oberseite, Hirsch im Knielauf nach rechts, darüber Symbole, in der Längsachse durchbohrt. Auf der flachen Unterseite achämenidisch vgl. Gorny 189, 2010, Lot 226

Die Achaemeniden, ein Geschlecht aus dem Stamm der Perser, die im 6. Jahrhundert v. Chr. in Fars (persis) ihren Sitz hatten, schufen unter Kyros dem Großen ein Reich, das von Indien bis zum Mittelmeer , von Ägypten bis zum Aral-See reichte.
Pasargadae und Persepolis sind die beiden Residenzen.
Die Achaemenidische Kunst ist geprägt von einer einenden, Eigens und Unverwechselbaren schaffenden Vorstellung. Sie fußt auf einer iranischen Tradition, die des Alten Mesopotamien und deren Kraft es vermochte, die verschiedenen Elemente und handwerklichen Fähigkeiten von Künstlern aus Ägypten wie aus Griechenland, aus Babylonien und aus vielen anderen Ländern zu vereinen.
Die frühsumerische Stadtkultur hatte ihre wirtschaftliche Grundlage in Ackerbau und Tierhaltung, wobei das Hauptgewicht auf der Tierhaltung lag. Der gefährlichste Feind der Tierherden scheint der Löwe gewesen zu sein, dem der Fürst selbst im Kampf entgegentrat. Als oberster Repräsentant des Staates ist er zugleich der oberste Hirte, der die Herden verteidigt.
Aus der Zeit vor dem Ende des 4. Jahrtausends stammt das Motiv, wo ein Löwe ein Rind schlägt. Mit diesem Motiv sind Assoziatonen von der Angst des Menschen gegenüber den feindlichen Wesen der Wildnis. Es symbolisiert das Verhältnis des Menschen zu den Göttern und das des Herrschers zu seinen Untertanen, das Sinnbild einer allgemeinen Weltordnung.
Neben der magischen Bedeutung des Tieres stehen zwei weitere Aspekte: das eine ist der des Tieres als eines wirtschaftlichen Faktors, der andere der des Tieres als Jagdwild.
Neben Pferden spielten Rinder, Esel, Maultiere, Kamele, Schafe und Ziegen eine große Rolle.
Jagd war in der Achaemenidenzeit für König, Adel und andere Stände eine lustvolle Betätigung, die Spannkraft und die Wachheit aller Sinne erfordert, Diese Tugenden gehörten zu einem Manne im alten Persien. Ein überlieferter Spruch heißt: Reiten, Bogenschießen und die Wahrheit sagen.

Literaturnachweise:

  1. Begutachtung durch die öffentlich bestellte und vereidigte Frau Dr. Dr. Barbara Deppert - Lippitz im Oktober 2012
  2. Antike geschnittene Steine von Ägypten bis Afghanistan - Fritz Mamier - ISBN 978-3-943462-12-

 

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