
Herat-Kanne
Herkunft: Asien, Afghanistan
Material: Messingbronze
Alter: 11. / 12. Jh. n. Chr.
Abmessungen: Höhe: 38 cm
Foto: Alexander Eilberg
Beschreibung:
Der Kannentypus präsentiert sich leicht abweichend von den bekannten Beispielen. Der Korpus dagegen grossflächig 12-fach facettiert.
Kufi - Schriftbänder flankieren die zentralen 12, arabesk geschwungenen Kartuschen, in die die Abfolge der zwölf Motive des Zodiac eingestellt wurden. Es ist daher anzunehmen, dass die Wahl der 12 Ornamente des Zodiac als Hauptmotiv die Gestaltungsform des Korpus determiniert hat.
Darüber, auf einem abgesetzten Wulst ein Band mit laufenden Tierfiguren zwischen Spralornamentik. Auf der Schulter ein Band mit blühendem Naskhi-Dekor. Am Halsansatz gebrochen. Hals und Ausguß, die später eingesetzt wurden, entsprechen diesem Kannen - Typus und weisen den "klassischen" auf beiden Seiten des Halsbereiches und auf dem langgezogenen Ausguß.
(Texte sind dem Nagel Speziakauktionkatalog 54T auf Seite 316 entnommen.)
Der Boden fehlt, am Hals gebrochen und rest., Korpus weist einen langen Sprung auf, Henkel geklebt, Hals minimal beschädigt und restauriert, Korpus und Hals ergänzt.Die Herat-Kanne stammt aus der Sammlung der Fam. Kühnert, die in den 60er Jahren in Kabul lebte. Die Kanne wurde in Ghasni erworben. Anfang der 60er Jahre reiste das Ehepaar Kühnert im Rahmen eines Arbeitsvertrages mit der Universität Kabul nach Afghanistan. Im Laufe der Jahre entstand eine umfangreiche und qualitätsvolle Sammlung.
Herr Kühnert betreute im Rahmen seiner Universitätstätigkeit den Kabuler Zoo, ein Wahrzeichen Afghanistans.Bericht von Frau Kühnert:
Als wir auf einer Reise den Basar von Ghasni besuchten, sprach uns ein Händler an und meinte er hätte was für uns. Er müßte es alerdings erst holen und bot uns an, solange in seinem Garten zu warten. Wir willigten ein und er führte uns durch enge staubige Gassen. Der Garten war von einer hohen Lehmmauer umgeben und hatte wunderschöne blühende Mandelbäume. Das Gartenhaus war ebenfals aus Lehm. Er breitete eine Decke aus,wir setzten uns und sollten uns etwas gedulden, er wäre gleichz wieder zurück. Aus 10 Min. wurden 30 Min. und schlißlich mehr. Langsam wurden wir ungeduldig. Plötzlich hörten wir mehrere Schüsse. Vermutlich hatte jemand auf Vögel geschossen. Dann kam er mit einem verknoteten Tuch zurück, öffnete es und breitete die Kanne in Einzelteilen vor uns aus.
Erleichter begannen wir dann mit dem üblichen Teetrinken und zeitaufwändigem Verhandeln um den Preis. Im Museum für islamische Kunst in Berlin wurden diese Teile dann später zu dem heutigen Kunstobjekt wieder zusammengefügt.
Ein vergleichbares Stück, ebenfals mit fehlendem Boden wurde vor wenigen Jahren für 12.000 Euro plus Aufschlagsprovision versteigert.
Literaturnachweise:
Vergl. L/Art Persan, Loukonine/Ivanov (1995) Abb. 117 (Musee d`Histoire de la Georgie, Tiblissi;
Fehervari, G., Islamic Metalwork Keir Collection, London (1976) Plate 16, No.53
Begutachtung durch die öffentlich bestellte und vereidigte Frau Dr. Barbara Deppert - Lippitz im Oktober 2012.

Flaches rundes Becken
Herkunft: Asien, Afghanistan, Ghasni - Khorasan
Material: Messingbronze
Alter: 12. Jh.
Abmessungen: Durchmesser: 18,5 cm , Höhe: 3 cm
Foto: Hans-Joachim RistoBeschreibung:
Die Darstellung im Zentralbereich zeigt einen Reiter mit Falken bei der Jagd. Die Falkenjagd war der bevorzugte Sport der Herrscher. Sowohl Ikonographie als auch der Stiel sind bezeichnend für die Zeit des 11/12. Jhs. Abgerichtete Falken waren die wertvollsten Geschenke an europäische Wüdenträger.
Um die äußere Wandung sind gravierte, mit Kupfer tauschierte alternierende rechteckige Kartuschen und Rundels. Die Kartuschen mit einem Nakhi - Schriftband, die Rondells mit Flechtbandornamentik. Auf der unteren Seite befindet sich ein Band mit laufenden Tieren.
Das Motiv des reitenden Herrschers läßt sich im Iran bis weit in die vorislamische Zeit verfolgen, ist aber im 12/13 Jh. besonders beliebt.Unterseite der Opferschale: Band mit laufenden Tierfiguren.
Falke: Der hohe Flug und die Angriffsfreudigkeit des Falken räumt ihm eine besondere Stellung ein. Als König der Lüfte wird der Falke das heilige Tier Horus, Der Himmelsgott.Sonne und Mond galten als seine Augen. Falkenstatuen mit der Doppelkrone auf dem Haupt waren mit dem König gleichgesetzt.
Persien/Afghanistan um 1200
Literaturnachweise:


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Flache Schale
Herkunft: Asien, Afghanistan, Samarkant
Material: Bronze
Alter: 12. - 13. Jh.
Abmessungen :Höhe: 2,7 cm, Boden - Dm 28,5 cm
Beschreibung:
Tiefe Teller (Flache Schalen) mit dem Zentralmotiv der Lotosblüte oder Sphingenmotiven sind in Afghanistan (Ghasni) oder in der Umgebung von Samarkand gefunden worden. Die Entstehung der dort gefundenen Vergleichsstücke werden dem 12. - 13. Jh. zugeschrieben.
Das Zentralmotiv ist von einem Schriftband umgeben, dem ein Strahlenkranz folgt, der von einer gerippten Wandung umschlossen ist.
Auch der äüßere Tellerrand ist ein reicher gravierter Dekor mit einer Inschrift im Kufi-Duktus versehen. Gegenstände des 10. - 14. Jh., die mit Schriftbändern versehen sind beinhalten in der Regel Segenswünsche für den Besitzer.
Der Teller wurde 1972 in Kabul erworben.
Literaturnachweise:
Ein vergleichbarer Teller wurde im Rahmen der Herbstausstellung 1984 in den Räumen der Firma Schletzer in Hamburg-Othmarschen gezeigt.
Literatur: Iranische Metallgefäße des 12. bis 19. Jh. .Wissenschaftliche Bearbeitung von Dr. Monika Dahnke.Trierer Bibliotheken Nr. 21 Afghanistan - Eine große Vergangenheit.....und die Zukunft? 1990 Seite 95 Begutachtung durch die öffentlich bestellte und vereidigte Frau Dr. Dr. Barbara Deppert - Lippitz im Oktober 2012.

Rechteckige Schale
Herkunft:Asien, Afghanistan, Ghasni - Ostiran
Material:Messing
Alter:12. Jh.
Abmessungen:Länge: 28 cm, Breite: 13 cm, Höhe: 2,5 cm
Beschreibung:Die genaue Verwendungsart der rechteckigen Schale, mit Silber tauchiert, ist noch nicht ausreichend geklärt. Man kann davon ausgehen, daß sie für Gebäck, Früchte oder Trockenfrüchte verwendet worden ist. Der Boden ist mit einer zentralen, mit Flechtband ausgefüllten, Kartusche verziert. Die Kufi - Inschriften der inneren Wände enthalten allgemeine Segenswünsche. An einigen Stellen ist zu erkennen, daß die gravierten Schriften mit feinem Silberdraht tauchiert waren.
Die rechteckige, reich dekorierte, gravierte und tauschierte Schale ist von bemerkenswert feiner Qalität. Ost-Iran üm 1200.Die Schale wurde 1974 in Kabul erworben
Literaturnachweise:Ein vergleichbares Exemplar wurde 1984 im Rahmen der Herbstausstellung in den Räumen der Firma Dieter Schletzer in Hamburg - Othmarschen gezeigtLinden-Museum Stuttgart 1987; Abteilungsführer Islamischer Orien Abb. 63.Begutachtung durch die öffentlich bestellte und vereidigte Frau Dr. Dr. Barbara Deppert - Lippitz im Oktober 2012.

Mörser III
Herkunft:
Asien
Material:
Bronze
Alter:
12./13. Jh.
Abmessungen:
Breite: 9,8 cm. (am Boden)
Höhe: 9,3 cm
Durchmesser: 11,2 cm (ob
Beschreibung:
Mörser Bronze gegossen, graviert.
Form und Dekoration des Mörsers sind kennzeichnend für die iranischen Metallarbeiten des 12. Jhs.. Tropfen - , Rankenverzierungen sowie Flechtbänder am oberen und unteren Rand sind mitgegossen.
Literaturnachweise:
Linden-Museum Stuttgart 1987; Abteilungsführer Islamischer Orient, Abb.60.
Metropolitan Museum of Art New York 1981; Abb. 39.
Trierer Bibliotheken Nr. 21 Afghanistan- Eine große Vergangenheit......und die Zukunft? 1990 Seite 71 Abb.35
Begutachtung durch die öffentlich bestellte und vereidigte Frau Dr. Dr. Barbara Deppert - Lippitz im Oktober 2012.

Prachtvolles Reiseschreibzeug
Herkunft:
Asien, Afghanistan, Ghasni
Material:
Messing
Alter:
13./14. Jh.
Abmessungen:
Länge: 21,2 cm
Breite oben: 3,4 cm
Höhe oben: 2,6 cm
Durchmesser für Tinte: 1,6 cm
Öffnung für Feder: 11,0 cm
Beschreibung:
Besonders reich verziert mit mythischen Menschen - und Tierdarstellungen, floralen Ornamenten u. sog. Sprechende
Nashi-Inschrift, einer späten Kushi-Schrift.
Die Endungen der Arabeskenornamentik auf der oberen Seite sind in Form von stilisierten Tierköpfen (Hasen) gestaltet.
Die Seiten sind mit einem redenden Naskhi - Schriftband dekoriert.
In einer Kartusche auf der unteren Seite ist eine Taube mit Hasenkopf dargestellt.
Die Form des Schreibzeugbehälters läßt darauf schließen, daß man ihn in den Stiefelschaft stecken konnte.
Schreibbehälter mit Menschendarstellungen sind äuserst selten.
Ein vergleichbares Stück befindet sich in der Sammlung der Freer Gallery of Art in Washington, D.C.
Literaturnachweise:
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